Montag, 20. Januar 2014
[1.24] home?

        Nun bin ich schon eine ganze Woche hier. Ganz zuhause fühle ich mich dennoch nicht wirklich. Werde ich vermutlich auch nie. Zumindest habe ich mich bestmöglich eingestellt. Bis auf die kleine Zimmerpflanze, die ich aufgrund der niedrigen Temperaturen und der damit verbundenen Gefahr sie beim nach Hause transportieren zu ruinieren noch nicht gekauft habe, sollte mir nichts mehr zum vollständigen Haushalt fehlen.

        Hertig Knutsgatan 29 - sogar meine Adresse weiß ich nun auswendig, wenn man nicht zu schnell danach fragt. Eigentlich ist dieses Studentenheim, dass mit seinen rund 18 Studenten wohl kaum als solches bezeichnet werden dürfte, sehr gut gelegen. Wenn man aus dem Fenster blickt kann man den 2-3 Gehminuten entfehrnten "Trade-Tower" der Universität sehen. In die Stadt ist es auch kaum weiter, was wünscht man sich mehr?






[1.21] Der erste Tag - Uni

        Der erste Tag auf der Uni. Etwas nervös bin ich schon. Es sind rund 40 Studenten hier und warten auf ihre erste Vorlesung in Schweden. Die meisten davon mit asiatischen Gesichtszügen, viele StudentInnen aus Peking wie sich dann später bei der Vorstellrunde herausstellt. Zwei Austauschstudenten aus Ghana, die sich etwas abseits niedergelassen haben. Auch der eine oder andere deutsche Stundent ist mit dabei. Und dann ist da noch Venni, oder genauer Venilton Reinert, doch Venni würde vollkommen ausreichen versichert er uns. Der Akzent lässt schon ahnen, dass es sich bei ihm um keinen in Schweden gebohrenen Professor handelt, denn diese sprechen so wie alle Schweden, die ich bislang kennen gelernt habe, akzentfreies Englisch. Zumindest für mich.

        So sind also bei meiner ersten schwedischen Vorlesung keine Schweden anwesend - kein einziger. Grundsätzlich sehe ich kaum Studenten am Campus, die Schweden sein könnten - und das trotz der knapp 15.000 Studenten die sich hier angesammelt haben. Und das ist wohl kaum wenig, wenn man die mit 30 Jahren doch sehr junge Universität betrachtet. So kommt etwa die TU Graz auf eine vergleichbare Zahl von Studenten, obwohl diese schon seit 200 Jahren existiert.

        Solche Gedanken rasen mir durch den Kopf, das eine odere andere Wort des Vortragenden bleibt auch noch bei mir hängen, und lassen so die Zeit merkwürdig schnell verstreichen. Bevor ich den Hörsaal verlasse werfe ich noch einen schnellen Blick in Richtung des Vortragenden und bekomme gerade noch mit wie sich ein Stundent mittel "high five" von ihm verabschiedet. Seltsame Sitten.